Neubau des Vereinsheimes inkl. Sportplatz in Buir, konkret Mittelbereitstellung im nächsten Haushalt
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
ich beantrage die Mittel für den geplanten Neubau (Vereinsheim und Sportplatz) wieder in den Haushalt mit aufzunehmen. Die Mittel sollen vollumfänglich in der bisherigen Höhe weiterhin zur Verfügung stehen. Investitionsnummer I002674 1.488.000,- Euro, Investitionsnummer I002435 2.316.000,- Euro (Summe ges. 3.804.000,-)
Der aktuelle Haushaltsplanentwurf sieht leider für die geplanten Haushaltsjahre 2025 und 2026 keine entsprechenden Mittel mehr vor.
Dass die Mittel nicht mehr im Haushalt enthalten sind überrascht mich. Leider entspricht dies nicht den zuletzt gefassten Beschlüssen innerhalb der Gremien der Kolpingstadt Kerpen (DRS 68.23 und 93.23), in der Ratssitzung vom 18.04.2023 wurden die Mittel in den Haushalt mit aufgenommen. Zuvor wurde im Ausschuss für Sport und Kultur einstimmig beschlossen, das Vorhaben umzusetzen und die entsprechenden Mittel im Haushalt zur Verfügung zu stellen sind.
Mir sind aktuell keine abweichenden Beschlüsse bekannt, die der Weiterführung des Projektes entgegensprechen würden.
Auch wurde dem Projekt „Sportanlage Buir“ wegen der gleichzeitigen Auswirkungen auf städtebauliche Ziele der Wohnraumbereitstellung im Stadtteil Buir eine besondere Bedeutung zugesprochen.
Ziel der Beschlüsse war es, das Projekt in Buir möglichst schnell umzusetzen mit dem Ziel, das dringend benötigte Baugebiet Blatzheimer Weg mit der Bereitstellung ausreichenden Wohnraumes für Buirer Familien realisieren zu können. Die Bedarfe an Baugrundstücken, besonders für Buirer Familien, die gerne im Ort bleiben möchten, sind nach wie vor hoch.
Auch ist an dieser Stelle anzumerken, dass in Buir seit ca. 15 Jahren keine nennenswerte Wohnraumentwicklung mehr stattgefunden hat.
Buir hat sich in den letzten Jahren sukzessiv auf das Wohngebiet vorbereitet. Verglichen mit anderen Ortsteilen haben wir ausreichend freien Kapazitäten innerhalb der vorhandenen Infrastruktur (KiTa und Grundschule) und können somit ohne Folgeinvestitionen mit diesem Vorhaben fortfahren. Der Erlös aus dem Wohngebiet trägt zur Gegenfinanzierung bei.
Für die schwierige Haushaltslage haben wir vor Ort Verständnis. Allerdings sind die zu erwartenden Auswirkungen nach meiner Meinung kein Ausschlusskriterium. Hier sind über die Investitionskosten weitere Kosten bzw. Erträge im Haushalt gegenüberzustellen. Der Ertrag aus dem Wohngebiet fällt weg.
Auch hat sich am beträchtlichen Sanierungsstau in den bestehenden Anlagen nichts geändert, im Gegenteil. Es wurde bereits gutachterlich belegt, dass eine Sanierung der Anlagen in Buir nicht wirtschaftlich ist. Ein Neubau wurde dringend empfohlen.
Auch wurde in diesem Gutachten belegt, dass für den sicheren Weiterbetrieb der Anlage Not-Sanierungen von rund 400.000,- Euro (Stand 2023, inzwischen sicherlich auch gestiegen) durchgeführt werden müssten. Hier laufen wir Gefahr, dass dieses Geld bis zur Umsetzung noch investiert werden muss. Somit ist auch aus wirtschaftlicher Sicht eine weitere Verzögerung / Verschiebung des Projektes nicht sinnvoll.
Inzwischen ist der Ascheplatz nicht mehr nutzbar, daher es einen Schaden an der Bewässerungsanlage gibt, bereits im Winter 23/24 entstanden. Die Sanierung für den Ascheplatz wurde in einem Gutachten bereits auf ca. 1 Mio. Euro geschätzt.
Aus diesem Grund stellt die Streichung der Mittel für den Neubau nicht unbedingt direkt eine Ersparnis dar, daher ohne die zügige Umsetzung des Projektes Sanierungskosten von fast 2 Mio. Euro drohen.
Die Streichung der Mittel im aktuellen Haushaltsentwurf ist leider nur schwer nachvollziehbar und vor Ort erklärbar. Der Verein FC Borussia Buir 1919 e.V. hat gegenüber der Verwaltung mehrfach seine uneingeschränkte Unterstützung angeboten, wenn es um die energetisch nachhaltige Ausgestaltung der Sportstätten, dem Raumkonzept des Vereinsheim oder der Platzgestaltung im Außenbereich ging.
Zu dieser Aussage und der angebotenen Unterstützung steht der Verein nach wie vor.
Auch sollte an dieser Stelle, mit Blick auf den Personalmangel innerhalb der Verwaltung, darüber nachgedacht werden, ob nicht der Verein als Bauherr auftritt und somit Entlastung und evtl. sogar Einsparmöglichkeiten zu generieren. Dies kann allerdings nur mit Einstellung der Mittel umgesetzt werden.
Mit der Wiedereistellung der Mittel können wir einen nachhaltig negativen Einfluss auf die sportliche Entwicklung und auch auf das aktive Ehrenamt des Ortsteils Buir verhindern. Das Vertrauen des FC Borussia Buir 1919 e.V. in eine effektive und effiziente Kommunalverwaltung, welches die Anliegen der Buirer Bürger ernst nimmt und das mit den gefassten Beschlüssen der Kolpingstadt Kerpen gemeinschaftlich und fraktionsübergreifend geschlossen wurde, wiederherstellen. Aus diesem Grund würden wir uns in Buir über einen entsprechenden Beschlussvorschlag sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Frambach
20.12.2024