Stellungnahme zum Planungskonzept Tagebau Hambach von RWE

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

RWE hat einen Vorschlag zur Umsetzung des Kohleausstieg und den damit verbundenen Änderungen des Tagebau Hambach bei der Landesregierung eingereicht.

Wir freuen uns, dass mit dieser Änderung ein Vorteil für die Ortschaft Buir entsteht und sich damit die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner reduzieren.

Bei genauer Betrachtung ergeben sich allerdings noch Rückfragen bzw. Wünsche für eine Verbesserung.

So sollte rund um den See die Infrastruktur, besonders Straßen, vollumfänglich erhalten bleiben. Aktuell wird die alte B477, im Bereich oberhalb alte A4 und neuer B477, auf einem kleinen Stück durchschnitten. Diese Verbindung sollte erhalten bleiben. Die Anbindung aus dieser Richtung bleibt auch in Zukunft mit Blick auf die Freizeit- und Folgenutzung sehr wichtig, auch darf hier die Anbindung der Cartbahn nicht unbeachtet bleiben.

Gleiches gilt für die K4, diese sollte als Umfahrung für den Ort und Anbindung der neu gewonnenen Fläche vollumfänglich erhalten bleiben.

Auch sollte ein größeres Augenmerk auf die Grünvernetzung gelegt werden. Die Anbindung des Hambacher-Forstes an ein anderes Waldstück wäre hier sehr wünschenswert und sicherlich ökologisch sinnvoll. Auch die Nutzung als Freizeitfläche / Naherholung spielt eine Rolle und sollte mit allen notwendigen Punkten wie Wegen / Radwegen berücksichtigt werden.

Generell besteht in der Region aktuell das Problem, dass mit der Reduzierung des Tagebaus viele andere Pläne überarbeitet werden müssen und an die neuen Begebenheiten angepasst werden müssen. Hier wäre es sehr erstrebenswert ein gemeinsames bzw. einheitliches Konzept aufzustellen. Nur so lässt sich die Region sinnvoll im Strukturwandel mit Berücksichtigung aller Interessen in eine erfolgreiche Zukunft führen.

Hier sind ganz besonders die im Tagebauvorfeld geplanten Kiesgruben zu erwähnen.

Eine durch die Veränderungen notwendig gewordene Rekultivierung dieser Flächen sollte schon jetzt berücksichtigt werden. Ohne diese Beachtung ist der vorgestellte Plan lückenhaft.

Bei Betrachtung der Gesamtfläche können sich auch weitere Optionen für eine Nutzung mit Windenergie ergeben. Auch diese Möglichkeit und Nutzung sollte bedacht werden.

Als Grundlage für die Planungen sollte immer der neue Regionalplan als Maßstab dienen. Darin spiegeln sich alle bisherigen Überlegungen für die Entwicklung des Ortes Buir und die Region wider, diesen wichtigen Bestandteil darf man nicht unberücksichtigt lassen.

Um keine Chancen zu verbauen oder unberücksichtigt zu lassen möchte ich die Stadt Kerpen bitten diese Punkte aufzunehmen und mit der Landesregierung und RWE zu besprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Frambach

17.03.2020