Stellungnahme / Antrag Windvorrangzonen um Buir

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

auf der Tagesordnung für den nächsten Planungsausschuss ist die 74. Änderung des Flächennutzungsplans für Windkonzentrationszonen zu finden. Die Erneuerung des Flächennutzungsplans ist ein guter Weg für die Stadt Kerpen einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Daher dieses Thema immer wieder diskutiert wird gibt es in Buir ein recht klares Stimmungsbild. Ich möchte die Stadt Kerpen aus diesem Grund bitten bzw. beantragen, die Buirer Belange im weiteren Verfahren zu berücksichtigen.

Durch die besondere Situation rund um Buir und die damit verbundenen Belastungen für die Buirerinnen und Buirer sollte eine grundsätzliche Planungsgrundlage sein, dass Windräder nur ohne zusätzlichen Lärmeintrag in den Ort errichtet werden. Weitere Lärmbelastungen neben A4, DB-Trasse und dem Bergbau sind den Anwohnern und Anwohnerinnen nicht zumutbar.

Auch sollte die weitere Entwicklung des Ortes in diesem Flächennutzungsplan berücksichtigt werden. Der neue Regionalplan sollte die Grundlage für Abstandsmessungen darstellen.

Gerade im Hinblick auf die zurzeit gravierende Umstrukturierung der Region durch den Struktur­wandel sollten hier keine Möglichleiten beschnitten werden. Welche Flächen in diesem Zusammenhang evtl. in Anspruch genommen werden könnten lässt sich momentan nicht abschätzen. Allerdings wäre eine Beschneidung dieser Optionen für den anstehenden Strukturwandel für Buir und die Stadt Kerpen von großem Nachteil.

Ganz aktuell hat RWE der Landesregierung einen Vorschlag für die Anpassungen der Planungen rund um den Tagebau Hambach vorgelegt. In diesem Zusammenhang, wie auch schon in der Vorlage erwähnt, entstehen damit auch neue Optionen für Wind­vor­rang­zonen. Somit sollte hier der finale Stand der Planungen unbedingt abgewartet werden. Bei genauer Betrachtung der Karten sind bereits jetzt weitere Flächen erkennbar.

So könnte z. B. eine weitere Fläche oberhalb der alten A4 und der K53 ausgewiesen werden. Evtl. ist auch eine Fortführung dieser Fläche entlang der K53 Richtung neuer A4 möglich. Im Anschluss daran könnte das Gebiet oberhalb der neuen A4 einen Abschluss dieser Zone bilden.

Die der Vorlage zu Grunde liegende Flächenbetrachtung greift noch nicht auf das volle neue Flächenpotential zu. Hier ist aktuell noch ein gerader Tagebauverlauf zu erkennen. Verglichen mit dem aktuellen Vorschlag von RWE ist bereits jetzt der Unterschied zu erkennen. Hier sollte der zukünftige finale Stand die Grundlage für eine teilweise Neuuntersuchung bilden. Andernfalls könnte Potential in Bereichen in denen es zu keiner Kollision mit Schutzinteressen der Anwohner kommt umgenutzt bleiben. Beispielhaft ist hier auch noch die Fläche 2 zu nennen, diese könnte entlang der Stadtgebietsgrenze Richtung Tagebau erweitert werden.

Es sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass alle Rahmenbedingungen bekannt sind und feststehen. Die Zeit bis zur Klärung der verbleibenden Flächen sollte genommen werden. Eine vorschnelle Entscheidung ohne diese Kenntnis könnte zu weiteren irreversiblen Belastungen für die Region und im speziellen für Buir führen. Auch könnten so wertvolle Optionen für Standorte unberücksichtigt bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Frambach
(Ortsvorsteher)
07.03.2020