Stellungnahme / Antrag Trasse Hochspannungsleitung Amprion

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

zur Vorbereitung der Stellungnahme der Kolpingstadtkerpen im anstehen Planungsverfahren für den Ausbau der Hochspannungsleitung zwischen Oberzier und Blatzheim möchte ich Sie über die vorherrschende Meinung in Buir informieren und Sie bitten diese in das Verfahren einfließen zu lassen.

In der Auswahl der vorgeschlagenen Korridore ist für Buir der Korridor 1 der zu favorisierende. Dieser stellt für alle betroffenen die geringste Veränderung dar und müsste somit auf hohe Akzeptanz stoßen. Weitere Belastungen für den Ort sind bei den Planungen auszuschließen. Buir ist in den letzten Jahren mit einer Vielzahl von Belastungen belegt worden, hier sollten weitere auf jeden Fall vermieden werden.

Der vorgeschlagene Korridor 2 ist aus Buirer Sicht ebenfalls nicht zu realisieren. Hier wird die Leitung in das gerade aufgewertete und größte verbleibende Naherholungsgebiet rund um Buir gelegt und zerschneidet dieses. Auch würde so eine Art Umzäunung des Ortes mit belastender Infrastruktur erzeugt, dies gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.

Vollkommen inakzeptabel für den Ort ist der Korridor 3. Mit der Lage direkt hinter Autobahn wird der vorgeschriebene Sicherheitsabstand unterschritten und eine weitere Belastung kommt zu diesem Infrastrukturbündel direkt an die Ortsgrenze. Ebenfalls würde die Leitung an dieser Stelle auch noch eine weitere optische Grenze zu diesem Gebiet darstellen. Es würde auf den installierten Lärmschutz direkt oben drüber die Hochspannungsleitung folgen. Dies würde die bereits gebündelten Trassen zu einem echten Infrastruktur-Bollwerk Richtung Norden ausbauen.

Durch die aktuellen Veränderungen in Politik und Planungen ist noch nicht abschließend geklärt welche Teile nördlich der Autobahn erhalten bleiben. Allerdings ergeben sich durch diese Planänderungen hier neue Möglichkeiten, die sich bisher in keiner Trasse wiederfinden.

Es wäre für alle angrenzenden Kommunen bzw. Orte eine Verbesserung, wenn die Trasse möglichst nah am Tagebaurand verlaufen würde. Hier sind 2 verschiedene Optionen zu favorisieren. Die Trasse könnte noch oberhalb des Hambacher-Forstes verlaufen oder auf die alte Trasse der BAB 4 zurückgreifen. In beiden Fällen würde mit dieser Trassenwahl der größte Mögliche Abstand zu den bestehen Orten hergestellt und somit die Belastung auf den niedrigsten Wert reduziert werden. Der Landschaftsgewinn durch den Wegfall der alten Leitung könnte voll zur Geltung kommen. Nach Ansicht der Buirer ist diese Lösung die sinnvollste.

Es sollte im Verfahren auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass alle Rahmenbedingungen bekannt sind und feststehen. Die Zeit bis zur Klärung der verbleibenden Flächen sollte genommen werden. Eine vorschnelle Entscheidung ohne diese Kenntnis könnte zu weiteren irreversiblen Belastungen für die Region und im speziellen für Buir führen.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Frambach
(Ortsvorsteher)

02.10.2019