Lärmmessung nach Inbetriebnahme der A4
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
nach Eröffnung der sechsspurigen BAB 4 in der vergangenen Woche liegen nun erste Erfahrungen, bzw. Beschwerden zahlreicher Buirer Bürger vor.
Entgegen der Stimmen aus Presse und Stadtverwaltung / Straßen NRW ist festzustellen, dass die Lärmbelästigung durch die Autobahn, insbesondere in den frühen Morgenstunden und in den Abendstunden teilweise drastisch und nicht hinnehmbar ist.
Bürger aus verschiedenen Bereichen von Buir, insbesondere jedoch aus den Randbereichen, berichten, dass der Lärm in diesen Zeiten sogar bei geschlossenen Fenstern deutlich hörbar und demensprechend störend und belastend ist.
Die Lärmbelastung variiert offensichtlich je nach Wetterlage bzw. Windrichtung. Deutlich wird jedoch in allen Fällen, dass es sich offensichtlich um den Lärmpegel aus Richtung Merzenich respektive aus Richtung Blatzheim, d.h. vor und hinter den baulichen Lärmschutzmaßnahmen, handelt, welcher in die Buirer Wohngebiete herüberzieht.
Dieser Lärmpegel ist nach eigenen Feststellungen selbst in der Mitte von Buir deutlich wahrnehmbar und störend.
Leider ist auch nicht klar in wie weit dieser Lärmeintrag in den im Vorfeld durchgeführten Berechnungen berücksichtigt wurde. Dies sollte überprüft werden.
Wir beantragen aus diesem Grund schnellstmögliche Immissionsmessungen (Lärmmessungen) und zwar an verschiedenen Standorten im Dorfgebiet mit entsprechender Veröffentlichung der gemessenen Werte. Die Messung sollte analog zur Lärmmessung vor Inbetriebnahme der Autobahn erfolgen. Dies ermöglicht den direkten Vergleich und eine Beurteilung der Veränderung, so wie es im Zusammenhang mit dieser Messung bereits beschlossen wurde.
Sollten hier -und damit ist zu rechnen- zulässige Grenzwerte überschritten werden, sind nach unserer Meinung weitere Lärmschutzmaßnahmen zeitnah in Erwägung zu ziehen.
Die Messung vor Inbetriebnahme und Beschluss weiterer Messungen erfolgte im Jahr 2008/2009 und sollte eigentlich an der Meinung der Stadt Kerpen keinen Zweifel lassen. Dies kann in den Niederschriften des Ausschusses für Stadtplanung und Verkehr nachempfunden werden.
Eine Frage, die sich diesbezüglich förmlich aufdrängt:
Wie kann es sein, dass eine sechsspurige Autobahn, welche derart nah an einem Wohngebiet vorbeiführt ohne jede Geschwindigkeitsbegrenzung befahrbar ist.
Hier ist dringend ein Tempolimit, zumindest in den Abend-/Nachtstunden, wenn nicht sogar ganztägig mit zusätzlicher Herabsetzung in den Abend-/Nachtstunden zu prüfen.
Eine unserer Meinung nach sinnvollere Lösung stellt die Verlängerung des Flüsterasphalt-Abschnitts in beide Fahrtrichtungen und / oder eine Verlängerung der Lärmschutzmauer dar. Auch diese Optionen sind zu prüfen.
Nach heutiger Pressemeldung beatragen wir ebenfalls die Kostenübernahme durch RWE bzw. Straßen NRW / Land NRW zu forcieren. Auch wenn auf dieser Seite bis jetzt keine Messungen geplant sind muss über diesen Punkt verhandelt werden.
Trotz erfolgter Berechnungen können Abweichungen auftreten, diese können vielfältigen Ursprungs sein und vorher nicht bekannt oder vorhanden gewesen sein. Dass die Berechnungen erfolgt sind, stellt für die Betroffenen kein hinreichendes Argument dar die neue Situation ohne Überprüfung zu akzeptieren und auf eine evtl. Verbesserung der Lebenssituation von vorneherein zu verzichten.
Eine gleichbleibend hohe Lebensqualität für Ihre Bürger und gleichzeitige Minimierung der Belastungen sollte als oberstes Ziel für die Stadt selbstverständlich sein und nicht an Kosten scheitern.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
Catrin Lisken Markus Frambach
Sachk. Bürgerin Stellv. Vorsitzender CDU Buir
25.09.2014
Die Ergebnisse der Messung wurde im Planungsausschuss am 21.06.2016 virgestellt.
Die genauen Daten können Sie dem angefügten PDF entnehmen: A4-Laermmessung